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DPI – ein Mysterium

Es ist traurig, aber es ist tatsächlich so weit, dass ich das hier mal erklären möchte.

Ich bekomme leider immer wieder Nachfragen, welche DPI-Größe Bilder haben sollen, damit ich sie ins Internet rein tun kann. Weil das absolut keinen Sinn ergibt, möchte ich hier mal kurz erklären, was DPI eigentlich bedeutet.

Aber zuerst: Pixel. Diese eckigen Dinger, aus denen digitale Bilder meistens immer bestehen. Pixel sind das, woraus das Bild aufgebaut ist. Je mehr Pixel ein Bild hat, desto größer kann man es auf Bildschirmen anschuen und desto größer kann man es auch ausdrucken. Mehr Pixel = mehr gut.

Aber was sind dann DPI? DPI steht für Dots per Inch. Das ist englisch. Auf Deutsch könnte man „Punkte pro Zoll“ sagen. AAAABER: Punkte haben nichts mit Pixeln zu tun. Punkte sind essentially das, was der Drucker mit seiner Tinte oder seinem Toner macht. Er macht ganz winzige, putzige Tinten-/Tonerkleckse auf's Papier. Hihihi. Das macht er auch bei Dingen, die eigentlich gar nicht aus Pixeln bestehen. Schrift, zum Beispiel. Oder Linien. Oder Excel-Diagramme. PUNKTE HABEN NICHTS MIT PIXELN ZU TUN.

Ein handelsüblicher Drucker kann relativ viele Punkte pro Zoll drucken. So um die 600 – 1200 Punkte pro Zoll. Krass viel. Deswegen ist Schrift auch so geil scharf (😏), wenn man sie auf Papier (oder andere Sachen) druckt.

Optimaler Weise würde man Bilder so drucken, dass ein Pixel aus der Bilddatei einem Tintenklecks entspricht. Leider sind Bilder nur selten so hoch aufgelöst, meistens entspricht die Bildauflösung also nicht dem, was der Drucker theoretisch drucken könnte. Desegen hat sich hier eine andere Maßeinheit etabliert: Pixel per Inch (PPI) – Pixel pro Zoll.

Auch diese Einheit steht nicht in der Datei. Sie ergibt sich daraus, wie viele Pixel das Bild hat und wie groß es ausgedruckt werden soll. Beipsiel: Wenn ich ein 400 Pixel breites Bild auf einer Breite von zwei Zoll ausdrucke, ergibt das eine Auflösung von – na, richtig: 200 PPI.

Pixel pro Zoll spielen auch bei Bildschirmen eine Rolle. Früher, zu Windows XP-Zeiten hatten die meisten Bildschirme eine recht bescheidene Auflösung von 72 PPI. Heutzutage, eingeläutet von diesen intelligenten Telegraphen, gibt es sogenannte „Retina-Displays“, mit Auflösungen von über 250 PPI. Heißt: man braucht plötzlich viel mehr Pixel, damit Bilder auf der gleichen Fläche „scharf“ aussehen.

PPI hat also erstmal nichts mit der Bilddatei an sich zu tun. Die PPI-Auflösung ergibt sich daraus, wie groß das Bild am Ende gedruckt wird. Und DPI meint die Drucker (oder Scanner-)auflösung (das mit den Klecksen).

Bilddateien haben auch keine Zentimeter-Größe.

Und alleine die Tatsache, dass man das hier Leuten erklären muss, die Mediengestalter ausbilden dürfen (und es auch tun), sagt schon einiges.

Und wenn ihr einen Fotowettbewerb oder so macht, stellt nicht die Anforderung nach 300 dpi oder so. ihr macht euch damit nur selbst Lächerlich (oder auch nicht, weil die Leute, die mitmachen selbst keine Ahnung haben).

Credits: mrpelz